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Cane da pastore Maremmano-Abruzzese

Cane da pastore Maremmano-Abruzzese

Weitere Namen / Varietäten:

Maremme-Abruzzen-Schäferhund

FCI-Klassifizierung

Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1, Schäferhunde

FCI-Nummer 201

Cane da pastore Maremmano-Abruzzese» zur Kurzbeschreibung

Rassestandard
(unter Einbeziehung des FCI-Standards vom: 14.09.1992)

Verwendung:

Als Schäferhund wird er vor allem zum Beschützen der Herden und zum Bewachen der Besitztümer verwendet.

Geschichte:

Diese alte Schäferhundrasse geht auf Herdenschutzhunde zurück, die heute noch in den Abruzzen verwendet werden, wo die Schafzucht auch in unseren Tagen noch mit Erfolg betrieben wird, und auf die Hunde der Hirten, die vormals in den Maremmen der Toskana und der Latiums lebten. Besonders nach 1860 begünstigte die Transhumanz der Herden von der einen Region in die andere eine natürliche Vermischung der beiden ursprünglichen Rassen.

Proportionen:

Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ist ein großformatiger Hund, kräftig gebaut, von rustikalem Aussehen, dennoch majestätisch und typvoll. Seine Gestalt ist bei mittleren Proportionen die eines schweren Hundes, dessen Rumpf länger ist als die Widerristhöhe; er ist harmonisch gebaut, sowohl in Bezug auf die Größe (Heterometrik = normale Verhältnisse zwischen der Größe und den verschiedenen Körperteilen) als auch bezüglich der Profile (Alloidismus = Konkordanz zwischen Kopf – und Körperprofil).

Wichtige Proportionen: Die Kopflänge beträgt 4/10 der Widerristhöhe; die Fanglänge ist um 1/10 kürzer als die Schädellänge; die Rumpflänge übertrifft die Widerristhöhe um 1/18. Die Brusttiefe beträgt etwas weniger als die halbe Widerristhöhe (Beispiel : bei einem 68 cm großen Hund beträgt die tiefe der Brust ungefähr 32 cm).

Verhalten / Wesen:

Seine Hauptaufgabe als Wach- und Schutzhund für die Herden und alles Hab und Gut äußert sich in der Art, wie er übertragene Aufgaben mit Umsicht, Mut und Entschlossenheit ausführt. Obwohl stolz und jeglicher Unterwürfigkeit abgeneigt erweist er doch seinem Herrn und seiner Umgebung eine ergebene Anhänglichkeit.


Kopf:

In seiner Gesamtform ist der große und flache Kopf konisch und erinnert an den eines Eisbären.
Oberkopf:
Schädel: Der Schädel ist recht breit, mit leicht gewölbten Seitenpartien. Im Profil ist er ebenfalls konvex. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken sind leicht divergent, was die Konvexität des Profils bedingt. Die Augenbrauenbogen sind mäßig ausgebildet, die Stirnmittelfurche ist wenig ausgeprägt. Die Scheitelleiste ist kaum sichtbar.
Stop: Der Stirnabsatz soll nur wenig betont sein. Der Winkel Nasenrücken-Stirn ist stets weit geöffnet.
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Ziemlich groß, auf der gleichen Linie wie der Nasenrücken, mit großen Nasenöffnungen, feucht und frisch, schwarz pigmentiert. Von der Seite betrachtet darf er nicht über die Vorderfront der Lippen vorstehen.
Fang: Er ist um 1/10 kürzer als der Schädel. Im Bereich des Lefzenwinkels gemessen muss seine Tiefe seiner halben Länge entsprechen. Nach vorne hin nimmt seine Breite infolge der Konvergenz der Fangseiten fortlaufend ab, es bleibt aber dennoch eine Plane Vorderfläche übrig; Die Region unterhalb der Augen ist leicht gemeißelt.
Lefzen: Die oberen Lefzen bilden, von vorne gesehen, mit ihrem unteren Rand dort wo sie zusammenschließen einen Halbkreis mit sehr kleinem Radius. Sie sind wenig entwickelt und bedecken gerade knapp die Zähne des Unterkiefers; so ist auch der Lefzenwinkel wenig ausgeprägt. Dies hat zur Folge, dass das untere seitliche Profil des Fangs nur in seinem vorderen Teil von den Lefzen bestimmt wird; im hinteren Teil geschieht dies durch den Unterkiefer und den Lefzenwinkel. Die Lefzenränder sind schwarz pigmentiert.
Kiefer / Zähne: Robustes Aussehen, normal entwickelt, mit senkrecht eingesetzten und gleichmäßig ausgerichteten Schneidezähnen, von richtiger Größe und in kompletter Anzahl. Die Zähne sind weiß, kräftig; Scherengebiss.
Backen: Mäßig sichtbar.
Augen: Nicht groß im Verhältnis zur Größe des Hundes; die Farbe der Iris ist ocker oder dunkelkastanienbraun. Auge in seitlicher Position; Augapfel weder tiefgebettet noch hervortretend; Aufgeweckter und aufmerksamer Ausdruck. Lidöffnung mandelförmig mit schwarzen Lidrändern.
Ohren: Sie sind hoch über dem Jochbeinbogen angesetzt und hängend, aber sehr beweglich. Sie sind dreieckig (V-förmig); ihr Ende läuft spitz zu und ist nie abgerundet; im Verhältnis zur Größe des Hundes sind sie klein. Bei einem Hund mittlerer Größe darf ihre Länge 12 cm nicht überschreiten. Der Ohr-Ansatz ist mäßig breit. Das Kupieren der Ohren wird nur bei Hunden toleriert, die tatsächlich als Herdengebrauchshund eingesetzt sind.

Hals:

Das obere Profil ist leicht gebogen. Seine Länge beträgt höchstens 8/10 der Kopflänge, d.h. der Hals ist immer kürzer als der Kopf. Er ist dick, sehr kräftig und muskulös, stets ohne Wamme und von langem, dichtem Haar bedeckt, das, besonders beim Rüden einen gut sichtbaren Kragen bildet.

Körper:

Der Rumpf ist kräftig gebaut, seine Länge übertrifft die Widerristhöhe um 1/8.
Obere Profillinie: Sie verläuft gerade vom Widerrist bis zur Kruppe, welche jedoch leicht abfällt.
Widerrist: Etwas aus der Rückenlinie heraustretend; er ist breit, da die beiden Schulterblattspitzen auseinander liegen.
Rücken: Im Profil geradlinig; seine Länge erreicht etwa 32% der Widerristhöhe. Die Rückenlinie fließt harmonisch in die Lendenpartie über, welche ein leicht gewölbtes Profil mit gut in die Breite entwickelten Muskeln aufweist. Die Länge der Lenden beträgt 1/5 der Widerristhöhe, ihre Breite entspricht ungefähr ihrer Länge.
Kruppe: Breit, kräftig und gut bemuskelt. Ihre Neigung zwischen Hüfte und Rutenansatz beträgt ca. 20° zur Horizontalen; dieser Wert steigt auf 30° und mehr, wenn man die Linie Ilium-Ischium zugrunde legt : aus diesem Grunde muss die Kruppe des Maremmen-Abruzzen Schäferhundes als steil bezeichnet werden.
Brust: Sie ist geräumig, bis auf Ellbogenhöhe herabreichend, tief und im mittleren Bereicht gut gewölbt. Ihr Umfang muss die Widerristhöhe um etwa ¼ übertreffen; auf halber Brusthöhe beträgt die größte Breite mindestens 32% der Widerristhöhe und nimmt dann zunehmend nach unten hin ab, bleibt aber bis in die Brustbeingegend recht geräumig. Die Brusttiefe muss der halben Widerristhöhe entsprechen. Die Rippen sind gut gewölbt, liegen schräg und weit auseinander; die letzten falschen Rippen sind lang, schräg und gut geöffnet.
Untere Profillinie und Bauch: Das Profil Brustbein-Bauch ist gekennzeichnet durch eine lange Brustbeinpartie in Form eines Halbkreisbogens mit sehr großem Radius, welcher zum Bauch hin sanft ansteigt.

Rute:

Infolge der steilen Kruppe tief angesetzt; bei normaler Haltung reicht sie über das Sprunggelenk. Während sie in der Ruhestellung herabhangt, wird sie in der Bewegung in Höhe der Rückenlinie getragen und ist am Ende ziemlich stark aufgebogen. Sie ist gut mit dichtem Haar versehen, ohne Fransen.

Gliedmaßen:

Vorderhand: Von vorne und von der Seite betrachtet ganz gerade und senkrecht gestellt. Insgesamt gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Vordergliedmaßen passen harmonisch zueinander.
Schulter : Lang, schräg und mit kräftiger Muskulatur; sie muss in ihren Bewegungen sehr frei sein. In der Länge misst sie ungefähr ein Viertel der Widerristhöhe. Ihre Neigung zur Horizontalen beträgt 50° 60°.
Oberarm: In seinen beiden oberen Dritteln gut am Körper anliegend, mit kräftiger Muskulatur versehen. Seine Neigung zur Horizontalen bewegt sich zwischen 55° und 60°; seine Länge beträgt ca. 30% der Widerristhöhe. Seine Lage ist nahezu parallel zur Medianebene des Körpers. Die Winkelöffnung Schulterblatt-Oberarmbein bewegt sich zwischen 105° und 120°.
Ellenbogen: Normal an der Brust anliegend, von weicher und lockerer Haut bedeckt. Sie müssen parallel zur Medianebene des Körpers liegen; der Ellbogenhöcker muss sich auf einer gedachten Senkrechten befinden, der von der hinteren Schulterblattecke ausgeht. Die Winkelöffnung Oberarmbein-Speiche bewegt sich zwischen 145° und 150°.
Unterarm: Gerade und senkrecht, mit kräftigem Knochenbau. Er ist etwas länger als der Oberarm und nur etwas kürzer als ein Drittel der Widerristhöhe. Die Länge der Vordergliedmaßen vom Boden bis zum Ellbogen beträgt 52,8 % der Widerristhöhe.
Vorderfußwurzelgelenk: Liegt in der senkrechten Verlängerung des Unterarms. Kräftig, trocken, glatt und von guter Stärke; das Erbsenbein tritt deutlich hervor.
Vordermittelfuß: Keinesfalls kürzer als 1/6 der Gesamtlänge der Vordergliedmasse. Er ist sehr trocken, mit einem Minimum an Unterhautgewebe. Im Profil besehen ist er leicht nach vorne schräg gestellt.
Vorderpfoten: Groß, rundlich, mit geschlossenen Zehen, kurz und dicht behaart. Krallen vorzugsweise schwarz, kastanienbraun wird toleriert.
Hinterhand:
Allgemeines: Sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet, korrekt senkrecht gestellt. Insgesamt gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Hintergliedmassen passen harmonisch zueinander.

Oberschenkel: Lang, breit mit hervortretenden Muskeln und mit leicht konvex gewölbtem hinteren Rand. Seine Breite, von Rand zu Rand gemessen, erreicht ¾ seiner Länge. Von oben nach unten und von hinten nach vorne ist er ein wenig geneigt. Der Winkel Hüftbein-Oberschenkelbein beträgt ungefähr 100°.
Knie: Es liegt völlig in der senkrechten Linie der Gliedmasse, weder nach außen noch nach innen gedreht. Der Winkel Oberschenkelbein-Schienbein ist ziemlich weit geöffnet und bewegt sich zwischen 135° und 140°.
Unterschenkel: Er ist etwas kürzer als der Oberschenkel; seine Länge entspricht 32,5% der Widerristhöhe. Seine Neigung zur Horizontalen beträgt etwa 60°. Der Knochenbau ist kräftig, die Bemuskelung trocken, die Unterschenkelauskehlung sehr ausgeprägt.
Sprunggelenk: Von guter Stärke. Seine Außenseiten sind sehr breit. Der Sprunggelenkwinkel bewegt sich zwischen 140° und 150°;
Hintermittelfuß: Kräftig, trocken und breit. Seine Länge entspricht 30,9% der Widerristhöhe. Eventuell vorhandene Afterkrallen müssen entfernt werden.
Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten, jedoch mehr oval.

Gangwerk:

Langer Schritt und verlängerter Trab.

Haut:

Am ganzen Körper gut anliegend; eher dick. Schleimhäute und Nickhaut schwarz pigmentiert, ebenso die Sohlen- und Zehenballen

Haarkleid:

Haar: Sehr reiches Fell. Lange Haare, eher rau beim Berühren; gut am Körper anliegend ähnelt es einem steifen Rossmähnenhaar; eine leichte Wellung wird toleriert. Das Haar formt einen beachtlichen Halskragen und mäßig lange Fransen am hinteren Rand der Gliedmaßen. Es ist jedoch kurz auf Schnauze, Schädel, Ohren und der Vorderseite der Gliedmaßen. Auf dem Rumpf erreicht das Haar eine Länge von 8 cm. Unterwolle ist nur im Winter reichlich vorhanden.
Farbe: Uniweiß. Die Tönungen Elfenbein, Blassorange oder Zitrone werden toleriert, aber nur in beschränktem Masse.

Maße / Gewicht:

Widerristhöhe Rüde: ca. 65 cm bis ca. 73 cm
Widerristhöhe Hündin: ca. 60 cm bis ca. 68 cm
Gewicht Rüde: ca. 35 kg bis ca. 45 kg
Gewicht Hündin: ca. 30 kg bis ca. 40 kg


Fehler:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist. Gleiches gilt für Hunde, die recht andauernd im Passgang laufen und für solche, denen die Afterkrallen nicht entfernt wurden

Schwere Fehler:

Kopf : Konvergenz der Begrenzungslinien von Schädel und Fang – ausgeprägter oder entstellender Vorbiss.
Rute: über dem Rücken eingerollt getragen.
Größe: Über oder unter den vom Standard vorgegebenen Massen.
Gangart : Hund, der andauernd im Passgang läuft.

Ausschließende Fehler:

Aggressive oder ängstliche Hunde.
Nasenspiegel : Vollständig depigmentiert.
Nasenrücken : Deutlich gewölbt oder konkav.
Augen: Mäßige oder beidseitige Depigmentierung der Lider – Birkauge – beidseitiges Schielen.
Kiefer: Rückbiss.
Rute: Schwanzlosigkeit oder Stummelschänzigkeit, gleichgültig ob angeboren oder erworben.
Haar: Gelockt.
Farbe: Isabellfarbenes Haarkleid – deutlich abgesetzte isabell – oder elfenbeinfarbene Flecken – schwarze Tönungen.

Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

NB:

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 
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