Griffon fauve de Bretagne
Weitere Namen / Varietäten:
FCI-Klassifizierung
Gruppe 6, Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion 1, Laufhunde
1.2, Mittelgroße Laufhunde
FCI-Nummer 066
» zur Kurzbeschreibung
Rassestandard (unter Einbeziehung des FCI-Standards vom: 25.03.2003) Verwendung: Laufhund für die Jagd auf Hase, Fuchs, Rehwild und Schwarzwild.
Geschichte: Der Fauve de Bretagne zählt zu den ältesten französischen Laufhundrassen, und schon im 14. Jahrhundert nannte ein Herr namens Huet des Ventes eine Meute dieser Hunde sein eigen. Nachdem die Rasse bis zum 19. Jahrhundert in der Bretagne stark bei der Wolfsjagd eingesetzt worden war, erlitt sie mit dem Verschwinden der Wölfe einen Rückgang. Mit der Zielsetzung, die Qualitäten dieser selten gewordenen Laufhunde zu erhalten, gründete Marcel Pambrun 1949 den « Club de Fauve de Bretagne ». Seit den 1980er Jahren hat sich der Griffon Fauve de Bretagne (ebenso wie der von ihm abstammende Basset Fauve de Bretagne) unter der Führung von Bernard Vallée seinen Platz unter den französischen Laufhundrassen gesichert. Das Motto «An oberster Stelle die Jagd» bestimmt nach wie vor die Ausrichtung des Clubs.
Proportionen: Starkknochiger, muskulöser Hund, der jeder Witterung und allen Strapazen widersteht. Ein recht aktiver Jagdhund, besonders geeignet für schwieriges Gelände. Er hat eine gute Nase und eine volltönende Stimme, mit der er durch wiederholtes kurzes, abgehacktes Bellen Laut gibt.
Verhalten / Wesen: Fauves de Bretagnes stecken voller Jagdleidenschaft, sind dabei aber gutartig mit Menschen, zutraulich, liebevoll und ausgeglichen. Sie passen sich problemlos jedem Terrain an und werden mit jedem Beutetier fertig. Bei der Jagd erweisen sie sich als mutig, raffiniert, hartnäckig und verläßlich. Sie sind unternehmungslustig und tüchtig, dabei aber ebenso zum Gehorsam fähig. Bei entsprechender Führung sind sie folgsam und lassen sich bereitwillig zurückrufen.
Kopf: Oberkopf: Schädel: Ziemlich lang mit ausgeprägtem Hinterhauptbein. Von vorn gesehen hat der Schädel die Form eines abgeflachten Bogens und nimmt in der Breite von hinten nach vorn zu den nicht sehr vorstehenden Augenbrauenbögen hin ab. Stop: Nur wenig ausgeprägt. Gesichtsschädel: Nasenschwamm: Schwarz oder dunkelbraun ; Nasenlöcher gut geöffnet. Fang: Sich eher leicht verjüngend als vollkommen rechteckig. Lefzen: Sie bedecken den Unterkiefer gut, sind aber nicht übertrieben ausgeprägt. Der Schnauzbart ist nur spärlich entwickelt. Kiefer / Zähne: Kiefer und Zähne sind kräftig und haben perfekten, gleichmäßigen Scherenschluss. Die oberen Schneidezähne greifen ohne Zwischenraum über die unteren. Die Schneidezähne stehen senkrecht im Kiefer. Das Fehlen der ersten Prämolare (P1) wird nicht geahndet. Augen: Weder hervorquellend noch zu tief in den Augenhöhlen gebettet, dunkelbraun. Die Bindehäute sind nicht sichtbar. Lebhafter Ausdruck. Behang: Gut auf Augenhöhe angesetzt ; nach vorn gelegt reichen sie gerade bis zur Nasenspitze ; sie laufen spitz zu, sind einwärts gedreht und von Haar bedeckt, das feiner und kürzer ist als das übrige Körperhaar.
Hals: Eher kurz, gut bemuskelt.
Körper: Rücken: Kurz und breit. Keinesfalls eingesenkt. Lende : Breit und gut bemuskelt. Brust: Tief und breit. Rippen: Ziemlich gerundet. Bauch: Die Unterlinie steigt nur wenig nach hinten an
Rute: Etwas säbelförmig getragen, mittellang, dick am Ansatz, oft borstig, mit gut zugespitztem Ende. In der Bewegung wird die Rute oberhalb der Rückenlinie getragen und bewegt sich dabei rhythmisch von einer Seite zur anderen.
Gliedmaßen: Vorderhand: Allgemeines: Die Läufe sind von guter Knochenstärke und stehen senkrecht. Schulter : Schräg, gut am Brustkorb anliegend. Ellenbogen: Auf einer Linie mit den Körperseiten. Unterarm: Senkrecht. Vordermittelfuß: Von der Seite gesehen etwas schräg. Von vorn gesehen auf einer Achse mit dem Körper. Hinterhand: Allgemeines: Gut bemuskelt. Die Läufe stehen gleichmäßig senkrecht. Von hinten gesehen sind sie parallel, weder bodeneng noch breit. Schenkel : Lang und gut bemuskelt. Sprunggelenk: Tief angesetzt, mäßig gewinkelt. Hintermittelfuß: Senkrecht. Pfoten: Kompakt mit fest zusammengefügten Zehen, gewölbt mit kräftigen Nägeln. Die Ballen sind hart.
Gangwerk: Geschmeidig und gleichmäßig, niemals hüpfend.
Haut: Ziemlich dick, geschmeidig. Ohne Wamme.
Haarkleid: Haar: Sehr rauh, hart, eher kurz, nie wollig oder gelockt. Kein zu starker Haarbewuchs im Gesicht. Farbe: Falbfarben, von goldener Weizenfarbe bis hin zu ziegelrot. Einige wenige verstreute schwarze Haare auf dem Rücken und auf den Behängen werden toleriert. Gelegentlich findet sich ein kleiner weißer Stern an der Brust, dies sollte nicht gefördert werden.
Maße / Gewicht: Widerristhöhe Rüde: ca. 48 cm bis ca. 56 cm Widerristhöhe Hündin: ca. 48 cm bis ca. 56 cm Anmerkung: Größe mit einer Toleranz von 2 cm mehr bei außergewöhnlichen Exemplaren.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
Schwere Fehler: Verhalten : Ängstlich. Kopf : Breiter, flacher Schädel. Augenbrauenbögen zu stark vorstehend. Kurzer oder spitzer Fang. Schwere, herabhängende Oberlefze. Augen : Hell. Behänge : Flach, groß.
Körper: Schwächliche Erscheinung. Oberlinie nicht gerade genug. Zu stark aufgezogener Bauch. Rute: Von der geraden Linie abweichend. Gliedmaßen : Schwache Knochen. Spreizpfoten. Haar : Dünn, sehr kurz, fein, weich.
Ausschließende Fehler: Wesen : Aggressiv oder übermäßig scheu. Typmängel : Nicht ausreichend vorhandene charakteristische Rassemerkmale, d.h. das Tier ähnelt im Gesamtbild nicht den übrigen Rassevertretern. Kiefer / Zähne : Rückbiß, Vorbiß. Augen : Sehr hell. Pigmentierung : Nase, Lidränder oder Lefzenränder ganz oder teilweise unpigmentiert. Rute : Geknickt. Afterkrallen : Vorhandensein von Afterkrallen (sie kommen bei dieser Rasse nie vor). Haar : Lang, wollig. Jede andere Behaarung als im Standard beschrieben. Größe : Außerhalb der im Standard festgelegten Grenzen. Defekte : Erkennbar die Gesundheit beeinträchtigende Defekte. Anatomische Mißbildungen. Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
NB: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
|